Im vergangenen Jahr hat die Zentrale Notaufnahme eine deutliche Steigerung der Patientenkontakte verzeichnet: von knapp 23.000 Patienten im Jahr 2023 auf rund 27.000 Patienten im Jahr 2024. Diese Zunahme ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Durch den Mangel an Hausärzten haben immer mehr Patienten keinen Hausarzt oder warten vergeblich auf Facharzt-Termine.
Eine der Hauptursachen für diese Zunahme ist auch die Reduktion der ÄBP-Zeiten, die dazu führt, dass immer mehr Patienten sich direkt an die ZNA wenden, anstatt auf einen Termin bei ihrem Hausarzt oder Facharzt zu warten. Diese Entwicklung stellt die Notaufnahmen vor neue Herausforderungen. Die Kooperation mit den SüdpfalzDOCS bietet die Möglichkeit, diese Lücke wieder zu schließen.
Bei den Menschen, die in der Notaufnahme Hilfe suchen handelt es sich um Patienten, die durch den Rettungsdienst eingeliefert werden, von Haus- oder Fachärzten vorgestellt werden oder sich einfach als Selbsteinweiser vorstellen. Strukturelle Veränderungen und die fortschreitende Digitalisierung haben es unserer Klinik ermöglicht, eine höhere Anzahl an Aufnahmen zu bewältigen und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Gemeinsames Ziel der Kooperationspartner ist es dennoch, Patienten in dem Sektor zu behandeln, der für seine Erkrankung vorgesehen ist. Jede Stärkung der ambulanten Versorgung durch die Niedergelassenen entlastet somit die Kliniken.
Ein besonders wichtiger Aspekt der modernen Notfallversorgung ist der Ausbau der Schlaganfallsversorgung. Durch die Einstellung von Neurologen und die Kooperation mit dem FAST-Schlaganfallsnetzwerk der Uniklinik Heidelberg konnte das Vinzentius-Krankenhaus Landau spezialisierte STROKE-Betten einrichten. Diese Maßnahmen gewährleisten eine schnelle und kompetente Schlaganfallsversorgung rund um die Uhr, was sich in den steigenden Zuweisungszahlen durch den Rettungsdienst widerspiegelt. Die möglichst schnelle, nahtlose Übergabe aus der Klinik an niedergelassene Haus- und Fachärzte soll durch die Kooperation gefördert werden.
Zusätzlich wurde am Vinzentius-Krankenhaus eine stationäre Beobachtungseinheit in der ZNA eingerichtet, die es ermöglicht, ausgewählte Patienten über mehrere Stunden zu überwachen. Diese Beobachtungsphase ist entscheidend, um fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, ob ein Intensivbett, ein Normalstationsbett oder eine Entlassung nach Hause erforderlich ist. Durch diese gezielte Überwachung können Klinikressourcen effizienter genutzt und anderen Patienten zur Verfügung gestellt werden. Auch hier ist eine strukturierte Übergabe an die weiterbehandelnden Niedergelassenen für den Patienten wichtig.
Insgesamt zeigt sich, dass die Zentrale Notaufnahme nicht nur ein Ort der akuten Versorgung ist, sondern auch eine zentrale Rolle in der strukturierten und koordinierten Patientenversorgung spielt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an die Bedürfnisse der Patienten sind entscheidend, um eine hochwertige medizinische Betreuung für die Bevölkerung der Südpfalz sicherzustellen.
Die Kooperation zwischen dem Vinzentius-Krankenhaus Landau und SüdpfalzDOCS stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer verbesserten Patientenversorgung in der Region dar. Durch die enge Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen wird die Qualität der medizinischen Versorgung weiter gesteigert.
Über die SüdpfalzDOCS:
Die SüdpfalzDOCS sind ein 2019 gegründetes Ärztenetz mit über 200 Mitgliedern in der Südpfalz. Ziel des Ärztenetzes ist, die Versorgung in der Region sicherzustellen, Ärzt*innen zu vernetzen und sich gemeinsam fortzubilden. Hierfür gibt es beispielsweise eine jährliche Sommerakademie, eine Stellen- und Dienstvermittlungsbörse und monatliche Fortbildungen. Seit 2019 konnten die SüdpfalzDOCS schon über 30 Praxisnachfolgen und Teamverstärkungen vermitteln.
Sie finden weitere Informationen auch auf: https://www.suedpfalzdocs.de/