VKL: Herr Dr. Jung, mit welchen Beschwerden kommen die Patienten ins EndoProthetikZentrum?
WJ: Meistens sind das Patienten, die Probleme mit dem Knie-, Hüft- oder Schultergelenk haben und bei denen konservative Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr greifen. Ihnen wird dann
die Möglichkeit des Gelenkersatzes erläutert.
VKL: Was sind denn die häufigsten Ursachen für die Probleme?
WJ: Am häufigsten ist das die Arthrose. Wir haben aber auch posttraumatische Fälle, also Gelenkschäden, die durch Unfälle hervorgerufen werden. Seltener führen entzündete Gelenke zur Operation. Andere Patienten haben angeborene Fehlstellungen wie eine Hüftgelenksdysplasie.
VKL: Wie viele Patienten bekommen pro Jahr neue Endoprothesen?
WJ: Wir ersetzen pro Jahr in unserem EndoProthetikZentrum etwa 200 Gelenke. Die Zahl nimmt stetig zu.
VKL: Wegen der Alterung der Gesellschaft?
WJ: Das ist ein Grund, aber vor allem wächst das Wissen über unser EndoProthetik- Zentrum. Wir werden besser wahrgenommen. Viele wussten gar nicht, dass wir am Vinzentius-Krankenhaus neue Gelenke in schonenden OP-Verfahren einsetzen können.
VKL: Wie lange dauert die Nachbehandlung?
WJ: Nach der Operation bleiben die Patienten im Schnitt zehn bis zwölf Tage in der Klinik. Anschließend gehen sie in eine ambulante oder stationäre Reha für zwei bis vier Wochen. Danach stehen drei bis sechs Monate Physiotherapie auf dem Programm. In der Regel können die Patienten nach dem Ersatz eines neuen Hüftgelenks bereits nach 14 Tagen das Bein voll belasten.
VKL: Was erwartet die Besucher beim Tag der offenen Tür am 1. Oktober?
WJ: Wir, meine Oberärzte und ich, stellen unsere Endoprothetik in Vorträgen vor. Es gibt die Möglichkeit, die OP-Pfleger, die Anästhesisten, die Sozialarbeiter und Physiotherapeuten ausführlich zu befragen. Darüber hinaus haben wir Infostände, sowie Prothesen zum Anfassen. Das Highlight wird eine Live-OP am Dummy sein.